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Alt 07.01.2019, 00:25
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Friedhelm (Offline)
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Filmstar Marlene Dietrich (Marie Magdalene Dietrich)

Marlene Dietrich | Biografie | 5x GIF

Marlene Dietrich (eigentlich Marie Magdalene Dietrich; * 27. Dezember 1901 in Schöneberg, heute Berlin; † 6. Mai 1992 in Paris) war eine deutsch-amerikanische Schauspielerin und Sängerin. Sie nahm 1939 die Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten an und unterstützte die US-Truppen während des Zweiten Weltkriegs. Dietrich gilt als Hollywood- und Stilikone und ist eine der wenigen deutschsprachigen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, die auch international Ruhm erlangten. Das American Film Institute wählte sie 1999 unter die 25 größten weiblichen Leinwandlegenden aller Zeiten. Charakteristisch waren ihre langen Beine, ihre tiefe rauchig-erotische Stimme und die von ihr getragenen Hosenanzüge; sie machte das Kleidungsstück in den 1930er Jahren für Frauen salonfähig.

Leben und Werk
Dietrich begann ihre Karriere als Schauspielerin am Theater und in Stummfilmen der Goldenen Zwanziger in Berlin. Der Aufstieg zur internationalen Künstlerin gelang ihr 1930 mit der Hauptrolle in dem Film Der blaue Engel von Regisseur Josef von Sternberg. Mit ihm ging sie Anfang der 1930er Jahre nach Hollywood, wo sie von Paramount unter Vertrag genommen wurde. An der Seite von Gary Cooper drehte sie das Drama Marokko (1930), für das sie eine Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin erhielt. Mit Filmen wie Shanghai-Express (1932) und Der große Bluff (1939) etablierte sie sich als erster deutscher Filmstar in Hollywood.

Während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland weigerte sich die Schauspielerin, die NS-Propaganda zu unterstützen. Stattdessen engagierte sie sich im Zweiten Weltkrieg bei der US-amerikanischen Truppenbetreuung, indem sie für die Soldaten sang und Verwundete in Lazaretten besuchte. 1947 verlieh ihr US-Präsident Harry S. Truman die Freiheitsmedaille.

Ab den 1950er Jahren stand Dietrich überwiegend als Sängerin auf der Bühne. Zu ihren berühmtesten, auch international erfolgreichen Liedern zählen Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt, Lili Marleen, Ich hab noch einen Koffer in Berlin und Sag mir, wo die Blumen sind. Anerkennung für ihre schauspielerischen Leistungen erhielt sie in diesen Jahren für Zeugin der Anklage (1957) unter der Regie von Billy Wilder und für Das Urteil von Nürnberg (1961) an der Seite von Spencer Tracy. Nach den Dreharbeiten zu ihrem letzten Film Schöner Gigolo, armer Gigolo (1978) beendete sie ihre Karriere aus gesundheitlichen Gründen. Bis zu ihrem Tod im Jahr 1992 lebte sie zurückgezogen in ihrer Pariser Wohnung.

Dietrich war die Mutter der Schauspielerin Maria Riva und die Großmutter des Filmarchitekten John Michael Riva.

Frühe Jahre
Marlene Dietrich kam am 27. Dezember 1901 in der Sedanstraße (ab 1947: Leberstraße) Hausnummer 65 in Schöneberg im heutigen Berlin zur Welt. Ihre Eltern waren der Polizeileutnant Louis Erich Otto Dietrich (1867–1908) und dessen Ehefrau Wilhelmine Elisabeth Josephine (1876–1945; geb. Felsing), die Tochter eines Berliner Juweliers. Dietrich und ihre ältere Schwester Elisabeth (1900–1973) verbrachten ihre ersten Lebensjahre in einem als „gutbürgerlich“ zu bezeichnenden Elternhaus auf der Roten Insel in Berlin.

Schon früh erhielt Dietrich Geigen- und Klavierunterricht von dem Geiger Bernhard Dessau und lernte Französisch sowie Englisch. Über ihre Kindheit schrieb sie später in ihren Memoiren: „Meine Eltern waren wohlhabend, ich habe die denkbar beste Erziehung genossen.“ Im Frühjahr 1907 wurde sie in die Berliner Auguste-Viktoria-Schule in der Nürnberger Straße eingeschult. Nach dem Tod des Vaters heiratete ihre Mutter 1914 den Leutnant Eduard von Losch und die Familie zog nach Dessau, wo Dietrich am Antoinetten-Lyceum unterrichtet wurde. Von Losch starb 1917 an einer Kriegsverletzung. Zu einer Adoption der beiden Töchter war es nicht gekommen. Ab dem 13. April 1917 besuchte Dietrich die Victoria-Luisen-Schule (heute Goethe-Gymnasium) in Berlin, die sie an Ostern 1918 ohne Abitur verließ.

Im Jahr 1918 begann sie an der Musikhochschule Weimar eine Ausbildung zur Konzertgeigerin. Die hier erworbenen Fertigkeiten ermöglichten ihr später – längst zum Filmstar avanciert – das virtuose Spiel auf der Singenden Säge, mit dem sie in Drehpausen ihre Kollegen zu unterhalten pflegte. 1921 setzte sie ihr Studium in Berlin fort, musste es aber im Jahr darauf wegen einer Sehnenentzündung abbrechen, woraufhin sie beschloss, Schauspielerin zu werden.

Zunächst schloss sie sich einer Girl-Truppe an und tingelte mit ihr singend und tanzend durch die Varietés Deutschlands. Ihre ersten Bühnenerfahrungen stellten Dietrich jedoch nicht zufrieden, sie wollte ans Theater: „Das Theater war der einzige Ort, wo man schöne Texte und schöne Verse vortragen konnte wie die von Rilke, die mir das Herz brachen und doch zugleich auch wieder Mut machten.

Anfang der Karriere in den 1920er Jahren
Nach einem Vorsprechen am Deutschen Theater erhielt sie 1922 ihre erste Theaterrolle am Großen Schauspielhaus im Shakespeare-Stück Der Widerspenstigen Zähmung, das Iwan Schmith als Regisseur nach der Inszenierung von Max Reinhardt neu eingerichtet hatte. Irrtümlich wird deshalb häufig angenommen, dass Dietrich auch ihre Schauspielausbildung an Reinhardts Schauspielschule in Berlin absolviert hätte. Tatsächlich nahm sie jedoch zusammen mit Grete Mosheim privaten Unterricht bei Mitgliedern des Reinhardt-Ensembles, wo sie in rhythmischer Bewegung und Gymnastik, im Fechten sowie in der Stimmbildung geschult wurde. Von September 1922 bis April 1923 spielte sie – meist als Statistin – in 92 Theateraufführungen.

Ihr Onkel Willi Felsing vermittelte Dietrich den ersten Kontakt zu einem Filmregisseur und sie wurde zu Probeaufnahmen geladen. Ihr Leinwanddebüt gab Dietrich bald darauf in der Rolle einer Zofe in So sind die Männer (1923) unter der Regie von Georg Jacoby. Später bezeichnete sie sich selbst in dem Film als „eine Kartoffel mit Haaren.“

Bei den Dreharbeiten zu dem vierteiligen Stummfilmdrama Tragödie der Liebe (1923) unter der Regie von Joe May lernte Dietrich den damaligen Aufnahmeleiter Rudolf Sieber (1897–1976) kennen und heiratete ihn am 17. Mai 1923 in Berlin. Am 13. Dezember 1924 kam die gemeinsame Tochter Maria Elisabeth zur Welt. Dietrich und Sieber trennten sich in den 1930er Jahren, sie blieben jedoch bis zu seinem Tod verheiratet.

Nach mittleren bis großen Bühnenparts und tragenden Filmnebenrollen wurde Dietrich ab 1927 auch mit Hauptrollen in Filmprojekten betraut. So engagierte sie der Wiener Filmproduzent Sascha Kolowrat-Krakowsky als Erni Göttlinger in Gustav Ucickys Café Elektric, in dem sie neben dem Publikumsliebling Willi Forst spielte. 1928 bekam Dietrich eine weitere Hauptrolle in dem Harry-Liedtke-Film Ich küsse Ihre Hand, Madame von Regisseur Robert Land. Trotzdem verleugnete sie ihre frühen Rollen in späteren Jahren häufig und stufte ihr deutsches Bühnen- und Filmschaffen auf reine Komparserie zurück. „Fragen Sie mich nicht über die Zwanziger Jahre. Ich war in den Zwanziger Jahren überhaupt nichts“, sagte Dietrich in einem Interview mit Maximilian Schell in der Zeit vom 25. März 1983. Gesichert ist jedoch ihre Mitwirkung bei immerhin 18 Stummfilmen in den Goldenen Zwanzigern.

Durchbruch mit dem „Blauen Engel“
1929 erhielt Dietrich die Rolle, die ihr zum internationalen Durchbruch verhalf: Die „femme fatale“ Lola Lola in Der blaue Engel (1930) nach der Romanvorlage Professor Unrat von Heinrich Mann. Der UFA-Filmproduzent Erich Pommer hatte den österreichisch-US-amerikanischen Regisseur Josef von Sternberg für die Produktion engagiert. Die Dreharbeiten fanden in den Ufa-Ateliers in Neubabelsberg, dem heutigen Studio Babelsberg in Potsdam, statt. Nach Melodie des Herzens (1929) mit Willy Fritsch sollte es der zweite deutsche Tonfilm werden.

Drehbuchautor Karl Vollmoeller machte von Sternberg, der auf der Suche nach einer geeigneten Hauptdarstellerin für die Romanverfilmung war, auf Dietrich aufmerksam, die zu diesem Zeitpunkt in der Spoliansky-Kaiser-Revue Zwei Krawatten auftrat. Da von Sternberg nach dem Besuch der Revue skeptisch blieb, setzte Vollmoeller einen Probeaufnahmetermin für Dietrich durch. „Ich drängte Herrn von Sternberg die Hauptrolle mit Marlene Dietrich, einer bis zu diesem Zeitpunkt unbekannten, jungen Schauspielerin zu besetzen, von der ich jedoch überzeugt war, daß sie das Potential besaß, ein wirklich großer Filmstar zu werden. Herr von Sternberg schloß sich bei derartigen Gelegenheiten stets meiner Meinung an, da ich mir den Ruf eines untrüglichen Talentsuchers erworben hatte“, erinnerte sich Vollmoeller in seinen autobiografischen Notizen. Die Probeaufnahmen überzeugten von Sternberg schließlich, so dass er sich für Dietrich und gegen die von Pommer favorisierte Lucie Mannheim oder weit bekanntere Schauspielerinnen wie Blandine Ebinger, Brigitte Helm und Käte Haack entschied. Auch Hans Albers, Dietrichs Revue-Partner in Zwei Krawatten, wurde für den Film engagiert.

Am 9. Oktober 1929 unterzeichnete Dietrich den Vertrag, der ihr pauschal 20.000 Reichsmark zusicherte, zuzüglich 5.000 RM für die parallel gedrehte englischsprachige Fassung. Ihr Filmpartner Emil Jannings, als internationaler Star, erhielt eine Gage von 200.000 RM. Mit der Rolle der Lola Lola initiierte Josef von Sternberg Dietrichs Aufstieg zu einem neuen Weltstar binnen weniger Jahre; sein starkes Interesse an der jungen Darstellerin fiel Jannings auf und missfiel ihm sehr. Die Dreharbeiten liefen daher unter Spannungen zwischen Altstar und Newcomerin; gut 30 Jahre später beschrieb Dietrich in einem Interview ihre Stellung im Produktionsteam so: „Albers war immer nett zu mir, Jannings dagegen lehnte mich bis zum letzten Drehtag […] ab, wie viele, die den Regisseur Sternberg für verrückt hielten, weil er mich engagierte. Sehen Sie, man fragt mich immer nach meinen Schauspieler-Kollegen von damals, aber schließlich war ich doch ein Nichts. Eine kleine Komparsin, die in Reinhardts verschiedenen Theatern – mit dem Bus von einem zum anderen eilend – je einen Satz in verschiedenen Stücken am selben Abend sprechen durfte, die Komparserie in ein paar Filmen machte. Und an die niemand glaubte, als Sternberg mir die Rolle im Blauen Engel gab …“

Der blaue Engel feierte am 1. April 1930 in Berlin Uraufführung; die US-Premiere fand am 5. Dezember 1930 statt. Das im Film von Dietrich gesungene Lied Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt (englisch Falling In Love Again) wurde ein Welthit.

Emigration und Hollywood-Karriere in den 1930er Jahren
Nach Dietrichs großem Erfolg als Lola Lola folgte sie Regisseur Josef von Sternberg nach Hollywood, wo sie sich dem Starsystem unterwarf. Sie unterschrieb einen Siebenjahresvertrag bei Paramount Pictures, der ihr ein Anfangsgehalt von 1.750 US-Dollar pro Woche zusicherte. Gleichzeitig begann ihre Inszenierung als Sexsymbol und Hollywood-Diva: sie nahm 30 Pfund ab, trug die feinste Garderobe und achtete bei Dreharbeiten stets auf das richtige Licht und Make-up.

Ihren ersten Hollywood-Film mit dem Titel Marokko (1930) drehte sie an der Seite von Gary Cooper und unter der Anweisung von Sternberg. Dietrich spielt darin eine Nachtclubsängerin, die sich zwischen zwei Männern entscheiden muss. In der berühmtesten Szene des Films küsst Dietrich als Mann gekleidet eine andere Frau. Die Szene, die auf Vorschlag der Schauspielerin ins Drehbuch geschrieben wurde, wäre damals wegen der strengen US-Zensur beinahe der Schere zum Opfer gefallen. Um dies zu verhindern, kam Dietrich auf die Idee, in der Szene eine Blume der geküssten Frau anzunehmen, die sie dann ihrem Filmpartner Gary Cooper überreichte. Mit diesem „Trick“ konnte sie die Zensoren von der Notwendigkeit des Filmkusses überzeugen, da die Blume in der Hand der Hauptdarstellerin sonst keinen Sinn mehr gehabt hätte. Für ihre Rolle in dem Liebesdrama erhielt sie eine Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin. Es blieb ihre einzige Nominierung für den Preis.

In dem Kriegsdrama Entehrt (1931) spielte Dietrich, zum dritten Mal unter der Regie Sternbergs, eine Spionin. Ein Jahr später folgte die vierte und kommerziell erfolgreichste Zusammenarbeit des Regisseurs und der Schauspielerin: Shanghai-Express. Nach dem Drama Blonde Venus (1932) mit Cary Grant und dem Historienfilm Die scharlachrote Kaiserin (1934) war Der Teufel ist eine Frau (1935) der letzte gemeinsame Film von Dietrich und Sternberg.

Im Jahr 1936 lehnte sie ein Angebot von Goebbels ab, der ihr hohe Gagen und freie Wahl bei Drehbuch und Mitarbeitern für in Deutschland gedrehte Filme zusicherte. Dietrich drehte weiterhin in den Vereinigten Staaten, unter anderem mit Hitchcock, Lubitsch, Welles und Wilder.

Mitte der 1930er Jahre wurde sie neben Greta Garbo und Katharine Hepburn von der Filmpresse zum „Kassengift“ erklärt. Ihre Filme erfüllten nicht die Erwartungen bei den Einspielergebnissen. Aus der Sackgasse verhalf ihr ein Imagewandel, den sie im Film Der große Bluff (1939) vollzog. Von der unnahbaren Göttin wurde sie zur sich prügelnden Barfrau, die schlüpfrige Lieder mit rauchiger Stimme zum Besten gab.

Truppenbetreuung im Zweiten Weltkrieg
Ein Jahr vor Kriegsausbruch verlegte Dietrich ihren europäischen Hauptwohnsitz nach Paris, von wo aus sie begann, Flüchtlinge aus Deutschland und emigrierende Künstler aktiv und finanziell zu unterstützen. Am 9. Juni 1939 legte Dietrich die deutsche Staatsbürgerschaft ab und nahm die US-amerikanische an.

Nachdem sich ihr Geliebter Jean Gabin in den USA freiwillig zu den französischen Befreiungsstreitkräften gemeldet hatte, brannte Dietrich ebenfalls darauf, ihren Anteil für den Kampf gegen den Nationalsozialismus zu leisten. Sie entschloss sich, wenn sie schon nicht wie ein Mann kämpfen durfte, dann doch als Sängerin für die GIs möglichst nahe der Front aufzutreten. Beim Vormarsch nach Deutschland wollte sie früh dort sein. Während der Ardennenoffensive entkam sie knapp einer Gefangennahme. Wegen ihrer bedingungslosen Solidarität für die kämpfenden „Boys“ wurde sie eine der beliebtesten und begehrtesten Akteurinnen der US-amerikanischen Truppenbetreuung in Afrika und Europa. Später resümierte sie, nie wieder solch einen intensiven Kontakt zu ihrem Publikum gehabt zu haben.

In Stolberg, hinter der deutsch-belgischen Grenze bei Aachen, wurde sie von einer Deutschen erkannt und zu ihrer großen Überraschung mit Freude begrüßt. Diese unerwartete Reaktion sollte kein Einzelfall bleiben, andere Frauen des Ortes sammelten Zutaten für einen Willkommenskuchen, der nach ihren Angaben die köstlichste Speise ihres Lebens war.

Bei der Durchquerung Süddeutschlands mit den amerikanischen Truppen erhielt sie nach der Befreiung des KZ Bergen-Belsen durch die Briten am 15. April 1945 Nachricht von ihrer Schwester Elisabeth. Diese hatte gemeinsam mit ihrem Mann Georg Will während des Zweiten Weltkriegs in einer Kaserne in Bergen in der Lüneburger Heide nahe dem KZ Bergen-Belsen ein hauptsächlich von SS-Mannschaften besuchtes Kasino und Kino betrieben. Marlene Dietrich besuchte ihre Schwester noch vor Kriegsende und unterstützte sie, indem sie sich bei der Besatzungsmacht für sie verwandte. Auch in späteren Jahren wurde Elisabeth Will von Dietrich finanziell unterstützt, allerdings stets verleugnet, um sie aus den Schlagzeilen zu halten. Der einzige Sohn der Wills, Hans Georg, arbeitete später für die UFA in der Bundesrepublik Deutschland.

Das Kriegsende erlebte sie mit den amerikanischen Truppen im tschechischen Pilsen. In den nachfolgenden Maitagen gelang es ihr, die Verwandten ihres Mannes in Aussig im sowjetisch besetzten Teil Böhmens aufzusuchen, die allerdings kurze Zeit später vertrieben wurden.

Während Dietrich im Frühsommer 1945 nach New York zurückkehrte, konnte Dietrichs Mutter von den sowjetischen Truppen im besetzten Berlin ausfindig gemacht werden, die ihre amerikanischen Alliierten hiervon unterrichteten. Als die Amerikaner im Juli 1945 in Berlin einrückten, konnte Dietrich per Militärfunk kurz mit ihrer Mutter sprechen und sie einige Wochen später, Ende September, anlässlich einer weiteren USO-Konzertreise in Berlin wiedersehen. Ihre Mutter, die sich geschworen hatte, Adolf Hitler zu überleben, starb im November 1945. Dietrich gelang es, zu der Beisetzung auf dem Friedhof an der Stubenrauchstraße in Berlin-Friedenau rechtzeitig einzufliegen.

Ihr politisches und soziales Engagement gegen das NS-Regime fand international deutlich früher eine Würdigung als in ihrem Heimatland Deutschland, wo ihr Handeln bei vielen auf Unverständnis stieß. Durch ihr Handeln sei sie nicht nur gegen Hitler aufgetreten, sondern auch gegen viele Millionen einfacher deutscher Soldaten. Der Begriff der „Verräterin“ wurde (auch heute noch) vielfach publiziert und diskutiert.[35] Schon 1947 erhielt Marlene Dietrich die Medal of Freedom, den höchsten Orden der USA für Zivilisten. 1950 folgte die Verleihung des Titels „Chevalier de la Legion d’Honneur“ (Ritter der Ehrenlegion) durch die französische Regierung. Die französischen Präsidenten Pompidou und Mitterrand beförderten sie für ihre Verdienste später zum „Officier“ und schließlich zum „Commandeur“ der Ehrenlegion.

Mit Beginn des Kalten Krieges wurde ihr Engagement zunehmend pazifistisch. Am deutlichsten machte sie dies mit dem Lied Sag mir, wo die Blumen sind von Pete Seeger.

Rückkehr in der Nachkriegszeit
Nach dem Krieg spielte Dietrich in Billy Wilders Dreieckskomödie Eine auswärtige Affäre (1948) eine deutsche Nachtklubsängerin im zerstörten Berlin, die während des Dritten Reichs eine enge Beziehung zur Naziführung unterhalten hatte. In dem Film geißelte sie mit dem Lied Black Market das damalige Schwarzmarktwesen; Friedrich Hollaender begleitete sie dabei am Klavier.

In Hollywood begegnete Dietrich 1948 zum ersten Mal der jüngeren Hildegard Knef, zu der sie über Jahrzehnte eine fast mütterliche Freundschaft pflegte. Ein Jahr später drehte Dietrich unter der Regie von Alfred Hitchcock den Thriller Die rote Lola (1950), gefolgt von dem britischen Filmdrama Die Reise ins Ungewisse (1951) an der Seite von James Stewart und dem Western Engel der Gejagten (1952) von Fritz Lang.

Ab 1953 stand sie fast ausschließlich als Sängerin auf der Bühne und feierte mit ihrem „sprechenden Gesang“ und Liedern wie Lili Marleen, das jedoch vor allem durch Lale Andersen bekannt wurde, weltweit Erfolge. Von 1953 bis 1954 gab sie Bühnenshows in Las Vegas im Sahara Hotel und in London im Café de Paris. Ihr musikalischer Begleiter wurde ab 1955 für etwa zehn Jahre Burt Bacharach, der ihr mit massgeschneiderten Arrangements half, ihr Image von der Nachtklubsängerin in das einer ausdrucksstarken Künstlerin zu wandeln; sie trat nun nicht mehr in Klubs, sondern nur noch in Theatern auf und entwickelte ihre berühmte „One-Woman-Show“.

Auf einer Europatournee kehrte sie 1960 nach Westdeutschland und West-Berlin zurück. Wie sie selbst betonte, war ihr Publikum begeistert von ihrer Show. Allerdings traf sie nicht nur auf ein freundliches Publikum, sondern sah sich als angebliche „Vaterlandsverräterin“ auch Anfeindungen von Teilen der Bevölkerung und der Presse ausgesetzt. In Düsseldorf wurde sie von einem jungen Mädchen angespuckt und auf einer Bühne warf jemand mit einem Ei und traf sie am Kopf. Sie weigerte sich allerdings energisch, „sich von einem blonden Nazi von der Bühne vertreiben zu lassen“, der „Werfer“ wurde vom Theaterpublikum fast gelyncht und musste unter Schutz aus dem Theater gebracht werden. Bei einem Interview nach diesem Vorfall antwortete sie auf die Frage, ob sie Angst vor einem Anschlag hätte, lakonisch: „Angst? Nein, ich habe keine Angst. Nicht vor den Deutschen, nur um meinen Schwanenmantel, aus dem ich Eier oder Tomatenflecken kaum herausbekommen würde, um den habe ich etwas Angst.“

Im Jahr 1961 drehte sie ihren letzten großen Film, Das Urteil von Nürnberg, in dem es um die Nürnberger Prozesse und eine der Kernfragen der Nachkriegszeit geht: Was habt ihr gewusst? Dabei spricht sie als Schauspielerin Texte, von deren Wahrheit sie nicht überzeugt war. In ihren letzten Rollen widerlegte Dietrich die Meinung, dass sie als Schauspielerin nur mäßig begabt war, keine Gefühlsausbrüche spielen konnte, und erntete großen Beifall für ihre Darstellung, die ihr beinahe den Golden Globe für ihre Rolle in Zeugin der Anklage einbrachte.

Marlene Dietrich trat 1962 in Düsseldorf bei der UNICEF-Gala auf. 1963 folgte in Baden-Baden ein Auftritt beim Deutschen Schlager-Festival.

Bis zu ihrem 75. Lebensjahr tourte sie durch die ganze Welt. Sie war die erste deutsche Künstlerin, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Russland auftrat. Auch bei Konzerten in Polen und Israel wurde sie begeistert empfangen. Als Dietrich 1964 in der Warschauer Kongresshalle auftrat, begleitete sie dabei der polnische Musiker Czes?aw Niemen mit der Gruppe Niebiesko-Czarni. Sie hörte dabei sein Lied Czy mnie jeszcze pami?tasz, das ihr so gut gefiel, dass sie schon bald eine eigene Version davon aufnahm (Mutter, hast du mir vergeben?).[36] In Israel warnte ihr Manager sie ausdrücklich davor, auf der Bühne Lieder mit deutschen Texten vorzutragen, was nach dem Zweiten Weltkrieg verboten war. Gleichwohl widersetzte sie sich spontan seiner Anordnung: „Ich singe nicht ein Lied auf Deutsch – sondern neun!“. Zunächst war das Publikum schockiert, doch dann brach das Eis und man applaudierte ihr bewegt, beeindruckt von ihrem Mut und ihrer Ehrlichkeit. Damit war sie die erste Sängerin, die in Israel deutsche Texte auf der Bühne singen durfte. Dietrich hatte auf dem Flug nach Israel von einer Stewardess ein israelisches Volkslied gelernt, das sie als Zugabe sang, wofür das israelische Publikum sie liebte.

Filmografie

Stummfilme
1923: So sind die Männer – Regie: Georg Jacoby
1923: Der Mensch am Wege – Regie: Wilhelm Dieterle
1923: Tragödie der Liebe – Regie: Joe May
1924: Der Mönch von Santarem – Regie: Lothar Mendes
1924: Der Sprung ins Leben – Regie: Johannes Guter
1925: Der Tänzer meiner Frau – Regie: Alexander Korda
1926: Manon Lescaut – Regie: Arthur Robison
1926: Madame wünscht keine Kinder – Regie: Alexander Korda
1927: Eine Dubarry von heute – Regie: Alexander Korda
1927: Der Juxbaron – Regie: Willi Wolff
1927: Kopf hoch, Charly! – Regie: Willi Wolff
1927: Sein größter Bluff – Regie: Harry Piel
1927: Café Elektric – Regie: Gustav Ucicky
1928: Prinzessin Olala – Regie: Robert Land
1929: Ich küsse Ihre Hand, Madame – Regie: Robert Land
1929: Die Frau, nach der man sich sehnt – Regie: Kurt Bernhardt
1929: Das Schiff der verlorenen Menschen – Regie: Maurice Tourneur
1930: Gefahren der Brautzeit – Regie: Fred Sauer

Tonfilme
1930: Der blaue Engel – Regie: Josef von Sternberg
1930: Marokko (Morocco) – Regie: Josef von Sternberg
1931: Entehrt (Dishonored) – Regie: Josef von Sternberg
1932: Shanghai-Express (Shanghai Express) – Regie: Josef von Sternberg
1932: Blonde Venus – Regie: Josef von Sternberg
1933: Das Hohe Lied (The Song of Songs) – Regie: Rouben Mamoulian
1934: Die scharlachrote Kaiserin (The Scarlett Empress) – Regie: Josef von Sternberg
1935: Der Teufel ist eine Frau (The Devil is a Woman) – Regie: Josef von Sternberg
1936: I Loved A Soldier – Regie: Henry Hathaway
1936: Perlen zum Glück (Desire) – Regie: Frank Borzage
1936: Der Garten Allahs (The Garden of Allah) – Regie: Richard Boleslawski
1937: Tatjana (Knight without armour) – Regie: Jacques Feyder
1937: Engel (Angel) – Regie: Ernst Lubitsch
1939: Der große Bluff (Destry Rides Again) – Regie: George Marshall
1940: Das Haus der sieben Sünden (Seven Sinners) – Regie: Tay Garnett
1941: Die Abenteurerin (The Flame of New Orleans) – Regie: René Clair
1941: Herzen in Flammen (Manpower) – Regie: Raoul Walsh
1942: The Lady Is Willing – Regie: Mitchel Leisen
1942: Die Freibeuterin (The Spoilers) – Regie: Ray Enright
1942: Pittsburgh – Regie: Lewis Seiler
1944: Follow the Boys – Regie: Edward E. Sutherland
1944: Kismet – Regie: William Dieterle
1946: Martin Roumagnac – Regie: Georges Lacombe
1947: Golden Earrings – Regie: Mitchell Leisen
1948: Eine auswärtige Affäre (A Foreign Affair) – Regie: Billy Wilder
1949: Jigsaw – Regie: Fletcher Markle
1950: Die rote Lola (Stage Fright) – Regie: Alfred Hitchcock
1951: Die Reise ins Ungewisse (No Highway in the Sky) – Regie: Henry Koster
1952: Engel der Gejagten (Rancho Notorious) – Regie: Fritz Lang
1956: In 80 Tagen um die Welt (Around the World in Eighty Days) – Regie: Michael Anderson
1957: Die Monte Carlo Story (Montecarlo) – Regie: Samuel A. Taylor
1957: Zeugin der Anklage (Witness for the Prosecution) – Regie: Billy Wilder
1958: Im Zeichen des Bösen (Touch of Evil) – Regie: Orson Welles
1961: Das Urteil von Nürnberg (Judgement at Nuremberg) – Regie: Stanley Kramer
1964: Zusammen in Paris (Paris When It Sizzles) – Regie: Richard Quine
1978: Schöner Gigolo, armer Gigolo – Regie: David Hemmings

Lieder (Auswahl)
Nimm dich in Acht vor blonden Frau’n
Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt
Wenn die beste Freundin
Quand l’Amour meurt
Wenn ich mir was wünschen dürfte
Die Welt war jung
Ich hab noch einen Koffer in Berlin
Es liegt in der Luft
Ich bin die fesche Lola
Give Me the Man
Falling in Love Again
Kinder, heut’ abend, da such ich mir was aus
Jonny, wenn du Geburtstag hast
Paff, der Zauberdrachen (auch englisch Puff, the Magic Dragon)
Leben ohne Liebe kannst du nicht
Cherche la Rose
Sag mir, wo die Blumen sind
Du hast ja keine Ahnung, wie schön du bist, Berlin
Die Antwort weiß ganz allein der Wind
Wo hast du nur die schönen blauen Augen her
Just a Gigolo
Lili Marleen
The Boys in the Backroom
Awake in a Dream
Illusions
The Laziest Gal in Town
I May Never Go Home Anymore
Allein in einer großen Stadt
Bitte geh nicht fort (Ne me quitte pas)
Mein blondes Baby
Blond Woman
You’ve Got That Look
Peter
Hot Voodoo
Lieber Leierkastenmann
Untern Linden… untern Linden
Das war in Schöneberg
Das war sein Milljöh
Wenn du einmal eine Braut hast
Mein Mann ist verhindert

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