Mary Pierce (* 15. Januar 1975 in Montréal) ist eine französische Tennisspielerin.
Leben
Mary Pierce wurde in Montreal/Kanada als Tochter von Jim und Yannick Pierce geboren. Sie hat einen Bruder, David, der sie im Laufe ihrer Karriere mehrfach trainierte. Bis 1990 besaß Mary sowohl die amerikanische als auch die französische Staatsbürgerschaft. Da der französische Tennisbund sie aber finanziell mehr förderte, spielte sie von da an für Frankreich. Neben dem Tennis spielen hat Mary verschiedene Hobbys, darunter lesen, schreiben, Musik hören, ins Kino gehen oder auch wandern oder Kajak fahren. Während der vielen Reisen bleibt sie stets mit der Familie und ihren Freunden über das Internet in Kontakt, sie spielt Karten oder Brettspiele oder löst Rätsel.
Familie
Zu Beginn ihrer Karriere wurde Mary Pierce ausschließlich von ihrem Vater Jim betreut und trainiert. Allerdings wurde der Trainingseifer bald in eine Besessenheit bei Vater Pierce, der 1960 für vier Jahre wegen bewaffnetem Raubüberfall im Gefängnis saß. Sechs bis acht Stunden musste Mary täglich auf dem Platz verbringen und danach meist noch hinter dem Auto des Vaters her nach Hause laufen. Bei Jugendturnieren wurden Pokale als Zweite oder Dritte einfach weggeworfen und oft musste Mary, auch bei strömenden Regen, nach verlorenen Matches noch Bälle mit dem Vater schlagen. Als Mary auf die Tour kommt hat sie keine Freundinnen unter den anderen Spielerinnen, da sich alle vor Vater Pierce fürchten. „Mary, kill the Bitch,“ schrie er häufig von den Rängen. 1993 schritt während der French Open die WTA ein und erließ die sogenannte „Jim-Pierce-Rule“, die ihn von allen offiziellen Turnieren für fünf Jahre ausschloss. Pierce ließ sich allerdings den Umgang mit seiner Tochter nicht verbieten und lauerte ihr in Rom auf, wo er sich mit ihren Bodyguards prügelte. Die folgenden Jahre reiste Mary mit ihrer Mutter und dem Bruder David. Während der French Open ist häufig ihre Tante dabei.
Freunde
Durch ihren exzentrischen Vater hatte Mary Pierce in früheren Jahren nie viele Freunde. Auch später blieb sie meist alleine. 1997 war sie für anderthalb Jahre mit Mark Philippoussis liiert, danach für vier Jahre mit dem amerikanischen Baseball Profi Roberto Alomar verlobt. Im Laufe der Jahre gab es viele Personen, die auf Mary Einfluss nahmen. Besonders hervorzuheben ist hier bei Sven Groeneveld. Der Niederländer trainierte Mary mehrere Male, u.a. 1995 und 2003 und ist auch heute noch als ständiger Berater tätig. Im Laufe ihrer Karriere entwickelte Mary engere Freundschaften mit Martina Hingis, Amelie Mauresmo, Conchita Martinez und Nathalie Dechy.