Sophie Marceau [sɔˈfi maʁˈso] (* 17. November 1966 als Sophie Danièle Sylvie Maupu in Paris) ist eine französische Schauspielerin. Bekannt geworden ist sie als Teenager in den Filmen La Boum – Die Fete (1980) und La Boum 2 – Die Fete geht weiter (1982). Später konnte sie sich mit anspruchsvollen Filmen wie Abstieg zur Hölle und reiferen Rollen wie in LOL (Laughing Out Loud) etablieren.
Leben
Privatleben
Sophie Marceau ist das zweite Kind der Verkäuferin Simone Morisset († 2016) und des Kraftfahrers Benoît Maupu. Im Restaurant ihrer Eltern, die sich scheiden ließen, als sie neun Jahre alt war, half sie gelegentlich aus.
Marceau führte 17 Jahre lang eine Beziehung mit dem polnischen Regisseur Andrzej Żuławski. Ihr gemeinsamer Sohn wurde 1995 geboren. Aus ihrer Beziehung mit dem Produzenten Jim Lemley stammt ihre 2002 geborene Tochter. Ab 2007 war Marceau mit dem Schauspieler Christopher Lambert liiert. Sie heirateten 2012 und trennten sich im Juli 2014.
Karriere
Marceau wurde im Alter von 14 Jahren mit der Teenager-Komödie La Boum – Die Fete (1980) in Frankreich und zahlreichen europäischen Ländern über Nacht zum Star. Die Fortsetzung La Boum 2 – Die Fete geht weiter (1982) steigerte ihren Bekanntheitsgrad noch. Für ihre Darstellung erhielt sie 1983 den Filmpreis César in der Kategorie Beste Nachwuchsschauspielerin. Um nicht auf die Rolle des unschuldigen Teenagers festgelegt zu bleiben, kaufte sich die damals 16-Jährige für eine Million Francs aus dem Vertrag mit Gaumont, der sie zu einer weiteren Fortsetzung von La Boum verpflichtet hätte.
Mit 17 spielte Marceau mit Gérard Depardieu und Catherine Deneuve in Fort Saganne (1984) und drehte noch im selben Jahr mit Jean-Paul Belmondo die Komödie Fröhliche Ostern. In den folgenden Jahren stellte sie unter der Regie von Andrzej Żuławski ihre schauspielerische Vielseitigkeit unter Beweis, so in Liebe und Gewalt (1985), Meine Nächte sind schöner als deine Tage (1989), Blue Note (1991) und Die Treue der Frauen (2000).
Irritierend auf das breite Publikum wirkte ihre Rolle in dem Film Abstieg zur Hölle (1986): Claude Brasseur spielte dort den alkoholkranken Ehemann der inzwischen 19-jährigen Marceau, nachdem er in den beiden La-Boum-Filmen noch ihren Vater dargestellt hatte. Zudem sorgten die freizügigen Erotikszenen für einen Skandal in Frankreich. Der internationale Durchbruch gelang Marceau dann als Prinzessin Isabelle in Mel Gibsons Schottenepos Braveheart (1995). Es folgten 1999 Ein Sommernachtstraum und James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug, in dem sie die Gegenspielerin Bonds Elektra King verkörperte.
Zu Beginn der 1990er Jahre versuchte sich Marceau in Paris auch als Theaterschauspielerin. Für ihre Rolle der Eurydice in Jean Anouilhs gleichnamigem Theaterstück wurde sie 1991 als beste Nachwuchsschauspielerin mit dem Molière-Preis ausgezeichnet.
1995 schrieb Marceau die semi-autobiografische Erzählung Menteuse (Lügnerin) und versuchte sich auch als Regisseurin. Ihr Debüt mit Parlez-moi d’amour wurde 2002 auf dem World Film Festival in Montreal als beste Regiearbeit ausgezeichnet. 2012 wurde sie als Vorbild für die Büste des französischen Nationalsymbols Marianne ausgewählt.
Filmografie (Auswahl)
1980: La Boum – Die Fete (La Boum)
1982: La Boum 2 – Die Fete geht weiter (La Boum 2)
1984: Fort Saganne
1984: Fröhliche Ostern (Joyeuses Pâques)
1985: Liebe und Gewalt (L’Amour braque)
1985: Der Bulle von Paris (Police)
1986: Abstieg zur Hölle (Descente aux enfers)
1988: Chouans! – Revolution und Leidenschaft (Chouans!)
1988: Die Studentin (L’Étudiante)
1989: Meine Nächte sind schöner als deine Tage (Mes nuits sont plus belles que vos jours)
1990: Pacific Palisades
1991: Blue Note (La Note bleue)
1991: Im Schatten der Golanhöhen (Pour Sacha)
1993: Fanfan & Alexandre (Fanfan)
1994: D’Artagnans Tochter (La Fille de d’Artagnan)
1995: Braveheart
1995: Jenseits der Wolken (Al di là delle nuvole)
1997: Anna Karenina
1997: Verborgenes Feuer (Firelight)
1997: Marquise – Gefährliche Intrige (Marquise)
1999: Get The Dog – Verrückt nach Liebe (Lost & Found)
1999: Ein Sommernachtstraum (A Midsummer Night’s Dream)
1999: James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug (The World Is Not Enough)
2000: Die Treue der Frauen (La Fidélité)
2001: Belphégor (Belphégor, le fantôme du Louvre)
2002: Parlez-Moi d’Amour (Regie, Drehbuch)
2003: Alex & Emma
2003: Je reste!
2003: Les Clefs de bagnole
2004: À ce soir
2005: Anthony Zimmer
2007: Zimmer 401 – Rückkehr aus der Vergangenheit (La Disparue de Deauville) (auch Regie und Drehbuch)
2008: Female Agents – Geheimkommando Phoenix (Les Femmes de l’ombre)
2008: LOL (Laughing Out Loud)
2008: Auf der anderen Seite des Bettes (De l’autre côté du lit)
2009: Don’t Look Back – Schatten der Vergangenheit (Ne te retourne pas)
2009: Cartagena (L’Homme de chevet)
2010: Vergissmichnicht (L’Âge de raison)
2012: Und nebenbei das große Glück (Un bonheur n’arrive jamais seul)
2013: Arrêtez-moi
2014: Ein Augenblick Liebe (Une rencontre)
2014: Er liebt mich, er liebt mich nicht – Toujours l’amour (Tu veux ou tu veux pas)
2015: La Taularde
2015: Aus tiefster Seele (Une Histoire d’âme, Fernsehfilm)
2018: Mrs. Mills von nebenan (Madame Mills, une voisine si parfaite)
Theater
1991: Eurydice (Théâtre de l’Œuvre, Rolle: Eurydice)
1993: Pygmalion (Théâtre Hébertot, Rolle: Eliza Dolittle)
2011: Une histoire d’âme (Une affaire d’âme/Föreställningar) von Ingmar Bergman (Théâtre du Rond-Point, Théâtre des Célestins, Théâtre national de Nice, Théâtre de Lorient, Théâtre du Jeu de Paume, Rolle: Viktoria)
Auszeichnungen
1983: César in der Kategorie Beste Nachwuchsdarstellerin für La Boum 2 – Die Fete geht weiter
1988: Preis beim Festival du Film de Cabourg in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Chouans! – Revolution und Leidenschaft
1988: Jupiter in der Kategorie Beste Darstellerin International für Abstieg zur Hölle
1991: Moliere in der Kategorie Beste Nachwuchsdarstellerin für Eurydice
2000: Goldene Kamera in der Kategorie Film – International für James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug[5]
2000: Nominierung für den Blockbuster Entertainment Award in der Kategorie Beste Nebendarstellerin – Action für James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug
2000: Preis beim Festival du Film de Cabourg in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Die Treue der Frauen
2002: Preis des World Film Festival in Montreal in der Kategorie Beste Regie sowie Nominierung für den Grand Prix des Amériques für Parlez-moi d’amour
2003: Ordre des Arts et des Lettres
2007: Grand Prix Special des Amériques beim World Film Festival in Montreal
2008: Jury-Preis beim Monte-Carlo Film Festival de la Comédie in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für LOL (Laughing Out Loud)
Sophie Marceau at
IMDb.
Anne-Sophie Boubals at
IMDb.
Sophie Marceau, Anne-Sophie Boubals, Unidentified @ Un bonheur n'arrive jamais seul (2012)