Kat Kaufmann
Ekaterina „Kat“ Kaufmann (* 1981 in Leningrad) ist eine deutsch-russische Film- und Theaterkomponistin und Schriftstellerin.
Kaufmann ist die Tochter des Theaterregisseurs Küf Kaufmann und einer Balletttänzerin. Anfang der 1990er Jahre emigrierte die Familie nach fortgesetzten Repressionen nach Deutschland. Ein Jahr lang lebte sie in Sachsen-Anhalt in einer Flüchtlingsunterkunft, ehe die Familie nach Leipzig zog.
Nach dem Abschluss ihrer Schulausbildung studierte Kaufmann Jazzgesang. Anschließend absolvierte sie ein Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam. Kaufmann lebt und arbeitet in Berlin.
2015 erschien ihr Debütroman Superposition, die Geschichte der 26-jährigen Jazzmusikerin Izy Lewin in Berlin, Tochter jüdischer Einwanderer aus St. Petersburg. Im gleichen Jahr wurde der Roman mit dem aspekte-Literaturpreis ausgezeichnet. Kaufmann sei es gelungen, „in ihrem Debüt-Roman Superposition in großartiger Weise, die großen Fragen unserer Zeit neu zu stellen“, befand die Jury. Kaufmann schildere „die problematische Existenz ihrer Heldin streng durch deren Augen. Was so entsteht, ist der Sound eines Lebensgefühls“, schreibt Der Spiegel. Für den Rezensenten der Süddeutschen Zeitung besticht der Roman durch Gedankenwut. An manchen Stellen könne man „einen neuen, interessanten Ton wahrnehmen, sprachliche Goldnuggets, die kurz aufblitzen“. Viel zu oft aber setze Kaufmann „allein auf rotziges Pathos und matt gewordene Berlinbilder“.
Werke
Superposition. Roman. Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 2015, ISBN 978-3-455-40534-7
Die Nacht ist laut, der Tag ist finster. Roman. Verlag Hoffmann und Campe (Tempo), Hamburg 2017, ISBN 978-3-455-00105-1