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Sonja Ziemann
Sonja Alice Selma Toni Ziemann (* 8. Februar 1926 in Eichwalde; † 17. Februar 2020 in München) war eine deutsche Schauspielerin, Tänzerin und Sängerin. In den 1950er Jahren war sie, häufig an der Seite ihres Kollegen Rudolf Prack besetzt, eine der beliebtesten Schauspielerinnen Deutschlands. Zu ihren größten Erfolgen zählen die Heimatfilme Schwarzwaldmädel und Grün ist die Heide.
Leben und Werk Sonja Ziemann wurde als Tochter des Steuerberaters Otto Ziemann geboren. Bereits im Alter von zehn Jahren begann sie ein Tanzstudium an der Berliner Tanzschule von Tatjana Gsovsky und hatte 1941 ihre ersten Auftritte als Ballerina. Etwa gleichzeitig begann sie eine Ausbildung an der UFA-Schauspielschule. Ab 1942 übernahm Ziemann, die von dem Regisseur Peter Paul Brauer entdeckt worden war, erste kleine Filmrollen. Ihre ersten Filme waren Ein Windstoß (1942) und Die Jungfrau von Babelsberg (1941/1942). Noch während des Zweiten Weltkriegs drehte sie weitere Filme. Nach Kriegsende konnte sie ihre Karriere mit Filmen wie Sag’ die Wahrheit (1946) und Herzkönig (1947), beide inszeniert von Helmut Weiss, fortsetzen. Bekannt wurde Ziemann durch zahlreiche Filmerfolge in den 1950er Jahren, allen voran die Operettenverfilmung Schwarzwaldmädel (1950) und den Heimatfilm Grün ist die Heide (1951). Beide Filme lockten jeweils über 15 Millionen Zuschauer in die Kinos und wirkten stilbildend für das während dieser Zeit populäre Genre des Heimatfilms. Ziemann selbst wollte allerdings nie auf die Rolle des Schwarzwaldmädels festgelegt werden, da sie andere ihrer Filme mehr schätzte. Eine Zeitlang galten Ziemann und ihr Schauspielerkollege Rudolf Prack, an dessen Seite sie in 10 Filmen auftrat, als ein Traumpaar des deutschen Films. Sonja Ziemanns Bekanntheitsgrad war so hoch, dass sie sich 1957 in Helmut Käutners Spielfilm Die Zürcher Verlobung selbst verkörperte. Um sich etwas von dem Image des „netten Mädels von nebenan“ zu lösen, spielte Ziemann 1958 eine ernstere Rolle in dem polnisch-deutschen Filmdrama Der achte Wochentag von Aleksander Ford. Anschließend folgten für Ziemann Charakterrollen in Filmen wie Hunde, wollt ihr ewig leben und Menschen im Hotel. Gelegentlich trat sie auch in internationalen Produktionen auf, etwa an der Seite von Richard Widmark in dem Spionagefilm Geheime Wege (1960) sowie in dem starbesetzten Kriegsfilm Die Brücke von Remagen (1969). Nach 1970 war Ziemann nur noch gelegentlich vor der Fernsehkamera zu sehen, zuletzt 1997 in zwei Folgen der Fernsehserie Park Hotel Stern. Zudem hatte sie Theaterauftritte in Stücken von Frank Wedekind und Tennessee Williams. Privatleben Ziemann war dreimal verheiratet. Der ersten Ehe von 1953 bis 1956 mit dem Wiesbadener Strumpffabrikanten Rudolf Hambach entstammte ein Sohn namens Pierre, der 1970 im Alter von nur 16 Jahren an einem Tumor starb. Von 1961 bis 1968 war sie mit dem polnischen Schriftsteller Marek Hłasko verheiratet, der kurz nach der Scheidung an einer Überdosis Schlaftabletten starb. Ihre dritte Ehe mit dem Schauspieler und Regisseur Charles Regnier hielt von 1989 bis zu dessen Tod im Jahr 2001. Sonja Ziemann lebte viele Jahre am Tegernsee in Bayern, in Lugano und St. Moritz. 2006 war sie nach langer Zeit erstmals wieder in einer Talkshow, der ARD-Sendung Beckmann, zu Gast. 2011 wurde sie für den Dokumentarfilm Germaine Damar – Der tanzende Stern interviewt. Sie starb im Februar 2020 im Alter von 94 Jahren in einem Münchner Seniorenstift, wo sie zuletzt gelebt hatte. Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Waldfriedhof Zehlendorf im Berliner Ortsteil Nikolassee (Feld 013–153). Filmografie Kino 1940: Der Schatz 1941: Ein Windstoß 1943: Die Jungfern vom Bischofsberg 1943: Geliebter Schatz 1944: Eine kleine Sommermelodie 1944: Hundstage 1945: Freunde 1945/47: Liebe nach Noten (Überläufer) 1946: Allez Hopp 1946: Sag’ die Wahrheit 1947: Spuk im Schloß 1947: Herzkönig 1948: Eine reizende Familie/Danke, es geht mir gut (Überläufer) 1948: Wege im Zwielicht 1949: Nichts als Zufälle 1949: Vier junge Detektive 1949: Nächte am Nil 1949: Um eine Nasenlänge 1949: Nach Regen scheint Sonne 1950: Eine Nacht im Séparée 1950: Maharadscha wider Willen 1950: Schwarzwaldmädel 1950: Die lustigen Weiber von Windsor 1951: Schön muß man sein 1951: Die Frauen des Herrn S. 1951: Johannes und die 13 Schönheitsköniginnen 1951: Grün ist die Heide 1952: Die Diebin von Bagdad 1952: Alle kann ich nicht heiraten 1952: Muss das sein, Fräulein (Made in Heaven) 1952: Am Brunnen vor dem Tore 1953: Hollandmädel 1953: Christina 1953: Mit siebzehn beginnt das Leben 1953: Die Privatsekretärin 1954: Bei Dir war es immer so schön 1954: Meine Schwester und ich 1954: Die sieben Kleider der Katrin 1954: Große Starparade 1954: Der Zarewitsch 1955: Liebe ohne Illusion 1955: Ich war ein häßliches Mädchen 1955: Mädchen ohne Grenzen 1956: Das Bad auf der Tenne 1956: Dany, bitte schreiben Sie 1956: Opernball 1956: Kaiserball 1956: Nichts als Ärger mit der Liebe 1957: Frühling in Berlin 1957: Die große Sünde 1957: Frauenarzt Dr. Bertram 1957: Die Zürcher Verlobung 1958: Heimweh, Stacheldraht und gute Kameraden (Gli italiani sono matti) 1958: Tabarin 1958: Der achte Wochentag 1958: Texasmädel (Sérénade au Texas) 1958: Hunde, wollt ihr ewig leben 1959: Liebe auf krummen Beinen 1959: Menschen im Hotel 1959: Abschied von den Wolken 1959: Strafbataillon 999 1959: Nacht fiel über Gotenhafen 1960: Affäre Nabob (Au voleur!) 1960: Geheime Wege (The Secret Ways) 1961: … denn das Weib ist schwach 1961: Verpfiffen (A Matter of WHO) 1961: Der Traum von Lieschen Müller 1961: Ihr schönster Tag 1962: Axel Munthe – Der Arzt von San Michele 1962: Der Tod fährt mit (Journey into Nowhere) 1964: Frühstück mit dem Tod 1964: 2 × 2 im Himmelbett (Halløj i himmelsengen) 1969: Die Brücke von Remagen (The Bridge at Remagen) 1969: Das ausschweifende Leben des Marquis de Sade (De Sade) Fernsehen 1958: Die Beklagte (Fernsehfilm) 1963: Curd Jürgens erzählt … (Die Frau an meiner Seite) 1965: Madeleine und Manouche (Fernsehfilm) 1965: Das Leben des Horace A. W. Tabor (Fernsehfilm) 1967: Josephine (Fernsehfilm) 1967: Liebesgeschichten (Fernsehserie, eine Folge) 1970: Alle hatten sich abgewandt (Fernsehfilm) 1970: Fröhliche Weihnachten (Fernsehfilm) 1971: Das Messer 1973: Der Kommissar (Fernsehserie, Folge 61: Der Geigenspieler) 1977: Das Biest (Fernsehfilm) 1996: Guten Morgen, Mallorca (Fernsehserie, eine Folge) 1997: Park Hotel Stern (Fernsehserie, zwei Folgen) 2011: Germaine Damar – Der tanzende Stern (DVD-Dokumentation) Theaterrollen (Auswahl) 1962: My Fair Lady (Musical) 1969: Lulu, in der Urfassung von Frank Wedekinds Erdgeist, und Die Büchse der Pandora 1973: Endstation Sehnsucht von Tennessee Williams 1978: Die tätowierte Rose von Tennessee Williams, mit Götz George 1981: Mitglied des Zürcher Schauspielhauses 1982: Lady Windermeres Fächer (Kleine Komödie München) Auszeichnungen 1950: Bambi für den Heimatfilm Schwarzwaldmädel 1984: Filmband in Gold 1990: Bambi Ähnliche Themen:
Geändert von Friedhelm (06.01.2021 um 20:01 Uhr) |
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