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Renate Krößner
Renate Krößner (* 17. Mai 1945 in Osterode am Harz; † 25. Mai 2020 in Mahlow) war eine deutsche Schauspielerin.
Leben Renate Krößner wuchs als Lehrerstochter in Ost-Berlin auf, besuchte dort die Oberschule und schloss 1964 ihre Ausbildung an der Staatlichen Schauspielschule Berlin mit dem Diplom ab. Ihre Bühnenstationen waren 1966/67 Parchim, 1967/68 Stendal, 1970/71 Senftenberg, ab 1971 Brandenburg an der Havel. Danach gab sie Gastspiele an verschiedenen Theatern. Ab 1965 wirkte Krößner in mehreren Filmen und Fernsehspielen mit, darunter als Kellnerin „Caramba“ an der Seite von Manfred Krug in der turbulenten Komödie Feuer unter Deck, die nach Krugs Weggang in den Westen 1977 zunächst verboten wurde und erst 1979 in wenigen Kopien in die Kinos kam und nur einmal im Fernsehen gezeigt. Im Jahr 1980 spielte sie die Hauptrolle der Schlagersängerin Ingrid Sommer, genannt Sunny, in dem DEFA-Film Solo Sunny von Konrad Wolf. Den Gesangspart der Rolle hatte die Jazzsängerin Regine Dobberschütz übernommen. Krößner schaffte es, den erst zwei Tage vor den Dreharbeiten bei ihr gelandeten Text vollkommen lippensynchron zum Playback hinzubekommen. Der realistische, intensive Film brachte sowohl in der DDR wie auch im Westen viele Wochen lang volle Kinos. Für diese Rolle erhielt Krößner im Februar 1980 auf der Berlinale in West-Berlin den Filmpreis Silberner Bär. Die große Popularität und Eigenwilligkeit der Schauspielerin missfiel den DDR-Behörden, sodass sie fortan keine Filmangebote mehr bekam und nach fünf Jahren beschloss, die DDR zu verlassen. Am 27. Juli 1985 konnte Krößner nach mehreren Ausreiseanträgen gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, dem Schauspieler Bernd Stegemann, und ihrem Sohn Eugen aus ihrer früheren Beziehung mit Hermann Beyer die DDR verlassen. Die Familie zog nach Düsseldorf. Erst nach drei Jahren im Westen begann sie auch wieder im Film- und Fernsehgeschäft. Krößner spielte zunächst die kurzzeitige Freundin des Rechtsanwalts Robert Liebling in der Anwaltsserie Liebling Kreuzberg (wieder an der Seite von Manfred Krug). Später trat sie immer wieder in deutschen Krimiserien auf, etwa im Polizeiruf 110, im Tatort (unter anderem 1988 gemeinsam mit Götz George in dem Schimanski-Tatort Gebrochene Blüten), in der Krimireihe Stubbe – Von Fall zu Fall (wo sie in 22 Folgen die Ehefrau der von Wolfgang Stumph gespielten Titelfigur verkörperte) und in Sperling und der stumme Schrei an der Seite von Dieter Pfaff. Zuletzt war Krößner ab 2017 in der RTL-Serie Der Lehrer als Mutter der Titelfigur zu sehen. In dem komödiantischen Drama Alles auf Zucker! von Dani Levy spielte Krößner 2004 die Rolle der Club-Chefin Linda. In dem Fernsehfilm Küss mich, Genosse! teilte sie sich die Rolle der Alexandra Lütjens mit Josefine Preuß. Im Kino trat sie 2006 in dem Kinder- und Jugendfilm Mondscheinkinder auf. 2005 heiratete Krößner ihren langjährigen Lebensgefährten Bernd Stegemann. Das Paar lebte in Mahlow. Am 25. Mai 2020 starb Renate Krößner dort im Alter von 75 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. Ihre letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden (Grab CK-003-020) in Berlin-Mitte. Filmografie (Auswahl) 1965: Tiefe Furchen 1975: Eine Pyramide für mich 1976: Polizeiruf 110 – Schwarze Ladung (Fernsehreihe) 1977: Feuer unter Deck 1977: Cyankali (TV-Studioaufzeichnung) 1977: Die unverbesserliche Barbara 1979: Zünd an, es kommt die Feuerwehr 1979: Bis daß der Tod euch scheidet 1980: Solo Sunny 1981: Verflucht und Geliebt 1983: Einer vom Rummel 1988: Tatort – Gebrochene Blüten 1988: Der Fahnder – Der Fighter 1989: Tatort – Armer Nanosh 1991: Praxis Bülowbogen Folge 56 – Abschiedsbriefe 1993: Grüß Gott, Genosse 1993: Tatort – Tod einer alten Frau 1993: Nordkurve 1994: Angst 1994: Tatort – Jetzt und alles 1996: Bruder Esel (Fernsehserie, 14 Folgen) 1997: Der Skorpion (Fernsehfilm) 1997–2003: Stubbe – Von Fall zu Fall 1998: Liebling Kreuzberg (Fernsehserie, Folge 5x14 Teure Zeugen) 1999: Helden wie wir 2000: Die Einsamkeit der Krokodile 2001: Invincible – Unbesiegbar 2002: Sperling und der stumme Schrei 2004: Alles auf Zucker! 2004: Einmal Bulle, immer Bulle (Fernsehserie, 6 Folgen) 2005: Der Elefant – Mord verjährt nie (Fernsehserie, Folge 2x07 Der Duft der Angst) 2006: Mondscheinkinder 2007: Polizeiruf 110 – Verstoßen 2007: Küss mich, Genosse! 2009: Jenseits der Mauer 2011: Tatort – Rendezvous mit dem Tod 2011: Kommissarin Lucas – Am Ende muss Glück sein 2011: Vergiss dein Ende 2012: Tatort – Alles hat seinen Preis 2012: Ein Sommer im Elsass 2012: Überleben an der Wickelfront 2012: Stolberg – Im Dunkeln 2014: Ohne Dich 2014: Überleben an der Scheidungsfront 2014: Heldt – Taubenschlag 2015: Unterm Eis 2015: Anderst schön (Fernsehfilm) 2015: Der Kriminalist – Die Unschuld der Engel 2015: Marry Me! – Aber bitte auf Indisch! 2016: Die Stadt und die Macht, Fernseh-Sechsteiler 2016: Lindenstraße (Fernsehreihe) 2017–2019: Der Lehrer (Fernsehreihe) 2018: Wolfsland – Der steinerne Gast 2019: Fluss des Lebens – Kwai: Familienbande Hörspiele 1980: Georg Büchner: Dantons Tod (Marion) – Regie: Joachim Staritz (Hörspiel – Rundfunk der DDR) 1999: Volker Braun: Die Geschichte von den vier Werkzeugmachern (Luise) – Regie: Jörg Jannings (Hörspiel – SFB/ORB/DLF) Auszeichnungen 1980: Silberner Bär (Beste weibliche Darstellung) für Solo Sunny 1980: Schauspielerpreis des 1. Nationalen Spielfilmfestivals der DDR für Solo Sunny 1993: Filmband in Gold (Darstellerische Leistungen) für Nordkurve 1997: Goldener Löwe für Bruder Esel 1997: Adolf-Grimme-Preis für Bruder Esel |
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