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Ingrid Bergman
Ingrid Bergman (* 29. August 1915 in Stockholm; † 29. August 1982 in London) war eine schwedische Schauspielerin. Die dreifache Oscar-Preisträgerin gilt als eine der bedeutendsten und populärsten Schauspielerinnen der Filmgeschichte. Vom American Film Institute wurde sie auf den vierten Platz der größten Filmschauspielerinnen des 20. Jahrhunderts gewählt.
Leben Ingrid Bergman wurde als Tochter der aus Kiel gebürtigen Friedel Adler geboren; diese starb, als Ingrid zwei Jahre alt war. Der Vater Justus Samuel Bergman war Fotograf. Die Eltern hatten am 13. Juni 1907 in Hamburg geheiratet. Nach dem frühen Tod der Mutter förderte der Vater schon früh Ingrids schauspielerisches Talent. Er starb neun Jahre nach seiner Frau, und Ingrid Bergman lebte fortan bei einem Onkel. Bergman besuchte die Schauspielschule des Königlichen Dramatischen Theaters in Stockholm und hatte 1935 ihre erste Sprechrolle in einem schwedischen Film. 1937 heiratete sie den Zahnarzt und späteren Hirnchirurgen Petter Lindström; im folgenden Jahr wurde die gemeinsame Tochter Pia Lindström geboren. Den Durchbruch brachte ihr das Filmdrama Intermezzo (1936) unter Regie von Gustaf Molander. Durch diesen Erfolg wurde Hollywood auf sie aufmerksam. Als sie 1938 nach dem in Deutschland für die UFA gedrehten Film Die 4 Gesellen unter anderem auf Betreiben des Star-Produzenten David O. Selznick in die USA ging, war sie in Schweden bereits ein Star. Bergman konnte das amerikanische Publikum vor allem durch ihre Natürlichkeit für sich einnehmen, durch die sie sich ganz wesentlich von den amerikanischen Filmstars abhob. Häufig kam es in ihrer Filmkarriere zu Streitigkeiten mit den Produzenten oder Regisseuren, da sie z.?B. ohne Make-up spielen (was die Natürlichkeit unterstützen sollte) oder eine andere Rolle im Film übernehmen wollte. Eine ihrer bekanntesten Rollen spielte sie 1942 als Ilsa Lund an der Seite von Humphrey Bogart in der US-Produktion Casablanca des Regisseurs Michael Curtiz. 1949 drehte Bergman mit Roberto Rossellini in Italien den Film Stromboli. Dabei verliebte sie sich in den Regisseur und verließ in der Folge ihren Ehemann Petter Lindström, nachdem sie von Rossellini schwanger geworden war. Dies löste in den Vereinigten Staaten einen Skandal aus, und sie verlor die Gunst des amerikanischen Publikums. 1950 heiratete sie Rossellini. Die beiden hatten drei gemeinsame Kinder, den Sohn Roberto Ingmar (* 1950) und die zweieiigen Zwillinge Isabella und Isotta (* 18. Juni 1952). Bergman und Rossellini drehten insgesamt sieben Filme miteinander. 1957 wurde die Ehe mit Rossellini geschieden, nachdem Rossellini eine Beziehung mit der 24 Jahre jüngeren Inderin Sonali Dasgupta einging und diese schwanger wurde. Ein Jahr später heiratete Bergman den schwedischen Produzenten Lars Schmidt. Diese Ehe hielt bis 1970. Mit dem Film Anastasia konnte sie 1956 auch die Gunst des amerikanischen Publikums zurückerobern. Neben vielen Film- und Fernsehrollen spielte Bergman in zahlreichen europäischen Städten wie London oder Paris sowie unter anderem auch in New York am Theater. Im Laufe ihrer Karriere gewann sie dreimal den Oscar und ist nach Katharine Hepburn und gemeinsam mit Meryl Streep die am zweithäufigsten mit dem Oscar ausgezeichnete Schauspielerin. 1974 wurde bei Bergman Brustkrebs diagnostiziert, der zunächst erfolgreich behandelt werden konnte. Anfang der 1980er-Jahre wurde die Krankheit erneut festgestellt. 1982 drehte sie – bereits schwer erkrankt – ihren letzten Film, Eine Frau namens Golda, in dem sie Golda Meïr darstellte. Sie starb an ihrem 67. Geburtstag in London. Ingrid Bergman wurde symbolisch auf dem Norra begravningsplatsen (Nordfriedhof) in Solna (Provinz Stockholms län) beigesetzt, da ihre Asche am 5. Juni 1983 vor dem Ort Fjällbacka an der schwedischen Westküste in der Nähe ihrer Lieblingsinsel Dannholmen auf See verstreut wurde. Am gleichen Tag wurde eine Büste von Ingrid Bergman (Bildhauer Gudmar Olofsson) am Hafen der kleinen Stadt errichtet. Ihr Blick ist auf die Insel Dannholmen gerichtet, und die Büste ist umgeben von der Anpflanzung einer Rosensorte, die an diesem Tag ihren Namen erhielt. Filmografie 1935: Munkbrogreven – Regie: Edvin Adolphson 1935: Bränningar – Regie: Ivar Johansson 1935: Swedenhielms – Regie: Gustaf Molander 1936: Intermezzo – Regie: Gustaf Molander 1936: Walpurgisnacht (Valborgsmässoafton) – Regie: Gustav Edgren 1938: På solsidan – Regie: Gustaf Molander 1938: Dollar – Regie: Gustaf Molander 1938: Die 4 Gesellen – Regie: Carl Froelich 1939: Intermezzo (Intermezzo, a Love Story) – Regie: Gregory Ratoff 1940: Juninatten – Regie: Per Lindberg 1941: Adam hatte vier Söhne (Adam Had Four Sons) – Regie: Gregory Ratoff 1941: Gefährliche Liebe (Rage in Heaven) – Regie: W. S. Van Dyke 1941: Arzt und Dämon (Dr. Jekyll and Mr. Hyde) – Regie: Victor Fleming 1942: Casablanca – Regie: Michael Curtiz 1943: Wem die Stunde schlägt (For Whom the Bell Tolls) – Regie: Sam Wood 1943: Swedes in America (Kurzfilm – Regie: Irving Lerner) 1944: Das Haus der Lady Alquist (Gaslight) – Regie: George Cukor 1945: Die Glocken von St. Marien (The Bells of St. Mary’s) – Regie: Leo McCarey 1945: Ich kämpfe um dich (Spellbound) – Regie: Alfred Hitchcock 1945: Das Spiel mit dem Schicksal (Saratoga Trunk) – Regie: Sam Wood 1946: Berüchtigt (Notorious) – Regie: Alfred Hitchcock 1948: Triumphbogen (Arch of Triumph) – Regie: Lewis Milestone 1948: Johanna von Orleans (Joan of Arc) – Regie: Victor Fleming 1949: Sklavin des Herzens (Under Capricorn) – Regie: Alfred Hitchcock 1950: Stromboli – Regie: Roberto Rossellini 1952: Europa 51 – Regie: Roberto Rossellini 1953: Reise in Italien (Viaggio in Italia) – Regie: Roberto Rossellini 1953: Wir Frauen (Siamo Donne) – Regie: Roberto Rossellini 1954: Angst (La Paura) – Regie: Roberto Rossellini 1956: Weiße Margeriten (Elena et les Hommes) – Regie: Jean Renoir 1956: Anastasia – Regie: Anatole Litvak 1958: Indiskret (Indiscreet) – Regie: Stanley Donen 1958: Die Herberge zur 6. Glückseligkeit (The Inn of the Sixth Happiness) – Regie: Mark Robson 1961: Lieben Sie Brahms? (Goodbye Again) – Regie: Anatole Litvak 1963: Hedda Gabler (TV) – Regie: Alex Segal 1964: Der Besuch (The Visit) – Regie: Bernhard Wicki 1964: Der gelbe Rolls-Royce (The Yellow Rolls-Royce) – Regie: Anthony Asquith 1967: Stimulantia – Regie: Gustaf Molander 1969: Die Kaktusblüte (Cactus Flower) – Regie: Gene Saks 1969: Die Frau des anderen (Walk in the Spring Rain) – Regie: Guy Green 1973: Der geheimnisvolle Engel (The Hideaways) – Regie: Fielder Cook 1974: Mord im Orient-Expreß (Murder on the Orient Express) – Regie: Sidney Lumet 1975: Nina – Nur eine Frage der Zeit (A Matter of Time) – Regie: Vincente Minnelli 1978: Herbstsonate (Höstsonaten) – Regie: Ingmar Bergman 1982: Golda Meir (A Woman Called Golda) (TV) Auszeichnungen 1945: Golden Globe Award als Beste Filmschauspielerin (als „Paula Alquist Anton“ in Das Haus der Lady Alquist) 1945: Oscar als Beste Hauptdarstellerin (als „Paula Alquist Anton“ in Das Haus der Lady Alquist) 1946: Oscarnominierung als Beste Hauptdarstellerin in Die Glocken von St. Marien 1946: Golden Globe als Beste Filmschauspielerin (als „Mary Benedict“ in Die Glocken von St.Marien) 1951: Bambi 1952: Bambi 1953: Bambi 1954: Bambi 1957: Golden Globe als Beste Schauspielerin (für die Titelrolle in Anastasia) 1957: Oscar als Beste Hauptdarstellerin (für die Titelrolle in Anastasia) 1960: Emmy Award als Beste Schauspielerin (für die Hauptrolle in The Turn of the Screw) 1975: Oscar als Beste Nebendarstellerin (als „Greta Ohlsson“ in Mord im Orient-Expreß) 1976: Ehren-César 1979: Oscarnominierung als Beste Schauspielerin in Herbstsonate 1982: Emmy Award als Beste Schauspielerin in einer Miniserie (für die Titelrolle in A Woman Called Golda) 1983: Golden Globe als Beste Schauspielerin in einer Fernsehproduktion (für die Titelrolle in A Woman Called Golda) Stern auf dem Hollywood Walk of Fame Als Hommage wurden die Rosensorte „Ingrid Bergman“ sowie eine Passagiermaschine der KLM vom Typ MD-11 (MD-11 mittlerweile ausgemustert) nach ihr benannt. |
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