lucullus
10.01.2021, 08:34
Dolly Rebecca Parton (* 19. Januar 1946 in Sevierville, Tennessee) ist eine US-amerikanische Country-Sängerin, Songschreiberin, Multiinstrumentalistin, Schauspielerin und Unternehmerin. Sie ist seit den 1970er Jahren eine der erfolgreichsten Sängerinnen und Songautorinnen im Bereich Country und Pop und hatte 25 Nummer-eins-, 55 Top-10- und 88 Top-40-Hits in den Country-Charts. Sie hat mehr als 100 Millionen Alben verkauft und neun Grammys erhalten.
Inhaltsverzeichnis
Dolly Parton wurde 1946 als viertes von zwölf Kindern von Robert Lee Parton und Avie Lee Owens geboren und verbrachte ihre Jugend in den Smoky Mountains in Tennessee. Ihre Familie gilt als sehr musikalisch und hat viele Künstler hervorgebracht, wie zum Beispiel ihre Schwester Stella Parton, die mehrere Studioalben aufnahm und ihren Bruder Randy Parton, ebenfalls Sänger. Früh entdeckt und gefördert wurde Partons Talent von ihrem Onkel Bill Owens, der sie zu Teilnahmen an unterschiedlichen Radiosendungen und Fernsehshows ermutigte.
In einem ihrer größten Hits, dem 1971 veröffentlichten Coat of Many Colors, berichtet sie von den ärmlichen, aber dennoch glücklichen Lebensumständen ihrer Kindheit. Im Alter von sieben Jahren lernte sie Gitarre spielen. Drei Jahre später trat sie zum ersten Mal öffentlich in Knoxville in einer Fernsehshow des Geschäftsmanns und Politikers Cas Walker auf. Am 30. Mai 1966 heiratete Parton in Ringgold, Georgia, Carl Dean, einen Bauunternehmer, den sie in einem Waschsalon kennengelernt hatte und mit dem sie bis heute verheiratet ist. Dean mied von Anfang an die Öffentlichkeit und gibt keine Interviews. Parton ist die Patentante der Schauspielerin und Sängerin Miley Cyrus.
Dolly Parton steht dazu, ihr Aussehen seit ihrem 22. Lebensjahr mit Schönheitsoperationen zu optimieren und geht damit mit großer Selbstironie um. Sie möchte weiterhin mit plastischer Chirurgie altersbedingte Veränderungen aufhalten.Bis heute gab sie dafür 600.000 Dollar aus.2020 startet sie die #DollyPartonChallenge im Netz, bei dem sich die Teilnehmer mit einer Collage aus vier unterschiedlichen Fotos selbst darstellen. Über 200.000 User griffen dies auf, darunter auch zahlreiche Prominente.
Musikalische Karriere
Dolly Parton (2011)
Im Alter von 13 Jahren gab Parton mit ihrem selbstgeschriebenen Lied Puppy Love ihr Debüt in der Grand Ole Opry. Nach ihrem Schulabschluss 1964 ging sie nach Nashville, wo sie zunächst als Songschreiberin arbeitete. Entdeckt und gefördert wurde sie von Country-Star Porter Wagoner, der an ihrer ersten Single Dumb Blonde Gefallen gefunden hatte und eine Sängerin für seine Fernsehshow suchte. In den folgenden Jahren produzierten Wagoner und Parton mehrere erfolgreiche Duette. Die Zusammenarbeit dauerte bis 1974. Dann hatte Parton ihren Mentor an Popularität überflügelt und begann eine sehr erfolgreiche Solokarriere.
Parton schreibt ihre Lieder meist selbst, sie werden oft gecovert. Die erfolgreichste Coverversion ist I Will Always Love You von Whitney Houston, das zur meistverkauften Single einer Sängerin weltweit wurde. Jolene, ein Country-Song, der auch in der Independent-Szene beliebt ist, ist mit 44 Coverversionen der am häufigsten interpretierte ihrer Stücke. In vielen ihrer Lieder besingt sie typische Themen wie unglückliche Liebe, Armut oder Gottvertrauen, aber sie macht auch mit Texten über Suizid, Inzest, Mord, Fehlgeburten und Geisteskrankheit auf sich aufmerksam. Ihr Titel Travelin' Thru widmet sich dem Thema Transsexualität. Zu den vielen Interpreten ihrer Songs zählen unter anderem The White Stripes, The Sisters of Mercy, Norah Jones und Shelby Lynne.
Auch mit Kenny Rogers sang Parton zahlreiche Duette. Das erfolgreichste ist das von den Bee Gees geschriebene und produzierte Lied Islands in the Stream, das 1983 veröffentlicht wurde und an die Spitze der Charts kletterte. 2013 erschien das Duett You Can't Make Old Friends, in dem Parton und Rogers ihre langjährige Zusammenarbeit und Freundschaft Revue passieren lassen. Wichtige Zusammenarbeiten ergaben sich auch mit Linda Ronstadt und Emmylou Harris, mit denen Parton die Supergroup Trio bildete, die 1987 und 1999 die beiden Alben Trio und Trio II veröffentlichte.
Parton hat in den letzten 40 Jahren knapp 80 Alben aufgenommen; die meisten im Country-Stil, aber auch zahlreiche Pop-Alben. Sie widmete sich außerdem immer wieder der Gospelmusik und in den späten 1990ern auch mehr und mehr dem Bluegrass. Parton ist Mitglied der Country Music Hall of Fame sowie der Songwriters Hall of Fame, denn sie besitzt das Copyright an über 3000 selbstverfassten Songs. Parton wurde zweimal für den Oscar nominiert: 1981 für ihren Filmsong 9 to 5 aus Warum eigentlich … bringen wir den Chef nicht um?, der ihr erster Nummer-eins-Hit in den Popcharts war, sowie 2006 mit Travelin’ Thru aus dem Film Transamerica. Sie hält zahlreiche Rekorde und ist laut Billboard die reichste Frau in der Geschichte der Popmusik. Keine andere Sängerin schaffte es mit demselben Song zweimal an die Spitze der Charts (I Will Always Love You 1973 und 1982). Als einzige Sängerin hatte sie innerhalb von vier Jahrzehnten 25 Nummer-eins-Hits.
2005 veröffentlichte Parton das Album Those Were the Days, eine Zusammenstellung von Coverversionen bekannter Hits aus den 1960er und 1970er Jahren, wie John Lennons Imagine und Cat Stevens’ Where Do the Children Play?. Im Frühjahr 2008 folgte Backwoods Barbie, das erste Album, das bei ihrem eigenen Label Dolly Records erschien. Im Herbst 2008 fand die Premiere ihres Musicals 9 to 5 in Los Angeles statt. 2011 veröffentlichte Parton ihr 41. Studioalbum Better Day, dessen Stücke sie auf ihrer gleichnamigen Welttournee präsentierte. Danach widmete sie sich nach längerer Pause wieder der Schauspielerei und übernahm an der Seite von Queen Latifah eine der Hauptrollen in der Musikkomödie Joyful Noise, für deren Soundtrack sie vier von zwölf Stücken schrieb. Das dazugehörige Duett From Here to the Moon and Back, das Parton mit Willie Nelson einsang, erschien 2014 auf ihrem neuen Album Blue Smoke. Im Januar 2014 startete auch ihre Blue Smoke World Tour, die nach über 40 Jahren auch erstmals wieder Auftritte in Deutschland (Köln und Berlin) beinhaltete. Im Zuge dieser Welttournee trat sie im Juni 2014 auch erstmals beim Glastonbury Festival in England auf.
Arbeit als Unternehmerin
Dolly Parton, 2006
Seit 1986 ist Parton Miteigentümerin des in Pigeon Forge in Tennessee gelegenen Freizeitparks Dollywood. 2010 wurde dieser von einer Fachjury mit dem Applause Award ausgezeichnet und durfte sich für zwei Jahre „Der beste Freizeitpark der Welt“ nennen. Im Herbst 2013 kündigte Parton Investitionen in der Höhe von 300 Millionen Dollar für die kommenden zehn Jahre an, um den Themenpark mit neuen Attraktionen und einem Familienresort erweitern zu können.
Im November 1979 brachte die Firma Bally einen Flipperautomaten mit dem Thema „Dolly Parton“ heraus, der in enger Zusammenarbeit mit ihr gestaltet worden war. In den frühen 1990er Jahren wurde von Revlon eine Kosmetik- und Perückenlinie von Parton vertrieben.
Soziales Engagement
Kurz nach der Öffnung von Dollywood gründete sie im April 1988 die Dollywood Foundation, eine Non-Profit-Organisation, die zunächst damit begann, Stipendien an Highschool-Schüler des Sevier County, Partons Heimatregion in Tennessee, zu vergeben. Daraus erwuchs 1995 die gemeinnützige Organisation Imagination Library, die teilnehmenden Kindern monatlich ein Buch zukommen lässt. Zunächst ausschließlich im Sevier County tätig, wurde das Projekt 2004 auf nationaler Ebene und danach auch auf andere Länder ausgeweitet. Heute versendet die Imagination Library jeden Monat über eine Million Bücher. Im Zuge dessen arbeitete Parton auch als Kinderbuchautorin.
Im Mai 2009 hielt sie die Rede zur Abschlussfeier an der University of Tennessee, die als Grundlage für ihren 2013 erschienenen Ratgeber Dream More diente. Dort wurde ihr für ihre musikalischen, kulturellen und philanthropischen Leistungen ein Ehrendoktortitel verliehen. Damit ist sie die zweite Person, die diese Auszeichnung verliehen bekommen hat.
Im Zuge der Covid-19-Pandemie spendete sie im April 2020 eine Million US-Dollar für die Forschung am Vanderbilt University Medical Center in Nashville. Im November 2020 wurde bekanntgegeben, dass Partons Spende maßgeblich zur Entwicklung des Moderna-Impfstoffs beigetragen habe.
Des Weiteren ist sie bereits mehrfach für ihr soziales Engagement im Bereich der Bildung sowie des Tierschutzes ausgezeichnet worden. Sie spendet und sammelt sie kontinuierlich Gelder für verschiedene humanitäre Organisationen. So hatte sie bereits in der Vergangenheit großzügige Summen an Krankenhäuser gespendet, unter anderem an das Monroe Carell Jr. Children's Hospital at Vanderbilt Pediatric Cancer Program, in dem ihre Nichte erfolgreich wegen Leukämie behandelt worden war.
Parton befürwortet öffentlich die gleichgeschlechtliche Ehe. Da sie aus dem als konservativ geltenden sogenannten Bible Belt stammt, hatte sie wegen ihrer Unterstützung der Gay-Community mit Boykotten und Morddrohungen zu kämpfen.
Rezeption
Unter der Regie von Stephen Herek entstanden mit Dolly Parton's Coat of Many Colors (2015) und Dolly Parton's Christmas of Many Colors: Circle of Love (2016) zwei biographische Filme für das US-amerikanische Fernsehen.
Namensgeberin
1997 wurde Parton ungefragt Namenspatin von Klonschaf Dolly. In Anspielung auf ihre großen Brüste hatten die Wissenschaftler, die ein Schaf aus Euterzellen geklont hatten, diesen Namen ausgewählt. Parton nahm es mit Humor. „Dolly Parton“ ist auch ein verbreiteter Spitzname für den russischen Panzer T-72A, bei dem die Panzerung an der Turmfront durch zwei aufgesetzte Taschen mit Verbundpanzerung verstärkt wird.
Auszeichnungen
Parton hat im Laufe ihrer musikalischen und schauspielerischen Karriere zahlreiche Auszeichnungen bzw. Nominierungen erhalten. Sie wurde zweimal für den Oscar in der Kategorie „Bester Song“ nominiert, 1981 für ihr Lied 9 to 5 aus dem gleichnamigen Film und 2006 für den Titelsong Travelin’ Thru von Transamerica, in dem Felicity Huffman eine Transsexuelle mimt.
Parton wurde fünfmal für den Golden Globe Award und 15 Mal für den American Music Award nominiert, wovon sie sich drei Auszeichnungen sichern konnte. Bei den Grammy Awards ist sie mit 49 Nominierungen in 50 Jahren (1970 bis 2020) als Künstlerin Rekordhalterin. Neunmal gewann sie den bedeutendsten US-amerikanischen Musikpreis. 2011 bekam sie zudem den Grammy Lifetime Achievement Award und zwei ihrer Lieder, Jolene und I Will Always Love You, wurden in die Grammy Hall of Fame aufgenommen.
Im Dezember 2006 wurde Parton der Kennedy-Preis für ihr Lebenswerk verliehen. Während der Zeremonie traten einige der bekanntesten Namen der Country-Musik-Szene auf, um Parton ihre Wertschätzung auszudrücken und ihre erfolgreichsten Hits zu interpretieren: Carrie Underwood sang Islands in the Stream, während Alison Krauss Jolene und zusammen mit Shania Twain Coat of Many Colors darbot. Auch Reba McEntire und Reese Witherspoon waren als Rednerinnen anwesend.
Der Rolling Stone listete Parton auf Rang 73 der 100 besten Sänger sowie auf Rang 31 der 100 besten Songwriter aller Zeiten.
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Inhaltsverzeichnis
Dolly Parton wurde 1946 als viertes von zwölf Kindern von Robert Lee Parton und Avie Lee Owens geboren und verbrachte ihre Jugend in den Smoky Mountains in Tennessee. Ihre Familie gilt als sehr musikalisch und hat viele Künstler hervorgebracht, wie zum Beispiel ihre Schwester Stella Parton, die mehrere Studioalben aufnahm und ihren Bruder Randy Parton, ebenfalls Sänger. Früh entdeckt und gefördert wurde Partons Talent von ihrem Onkel Bill Owens, der sie zu Teilnahmen an unterschiedlichen Radiosendungen und Fernsehshows ermutigte.
In einem ihrer größten Hits, dem 1971 veröffentlichten Coat of Many Colors, berichtet sie von den ärmlichen, aber dennoch glücklichen Lebensumständen ihrer Kindheit. Im Alter von sieben Jahren lernte sie Gitarre spielen. Drei Jahre später trat sie zum ersten Mal öffentlich in Knoxville in einer Fernsehshow des Geschäftsmanns und Politikers Cas Walker auf. Am 30. Mai 1966 heiratete Parton in Ringgold, Georgia, Carl Dean, einen Bauunternehmer, den sie in einem Waschsalon kennengelernt hatte und mit dem sie bis heute verheiratet ist. Dean mied von Anfang an die Öffentlichkeit und gibt keine Interviews. Parton ist die Patentante der Schauspielerin und Sängerin Miley Cyrus.
Dolly Parton steht dazu, ihr Aussehen seit ihrem 22. Lebensjahr mit Schönheitsoperationen zu optimieren und geht damit mit großer Selbstironie um. Sie möchte weiterhin mit plastischer Chirurgie altersbedingte Veränderungen aufhalten.Bis heute gab sie dafür 600.000 Dollar aus.2020 startet sie die #DollyPartonChallenge im Netz, bei dem sich die Teilnehmer mit einer Collage aus vier unterschiedlichen Fotos selbst darstellen. Über 200.000 User griffen dies auf, darunter auch zahlreiche Prominente.
Musikalische Karriere
Dolly Parton (2011)
Im Alter von 13 Jahren gab Parton mit ihrem selbstgeschriebenen Lied Puppy Love ihr Debüt in der Grand Ole Opry. Nach ihrem Schulabschluss 1964 ging sie nach Nashville, wo sie zunächst als Songschreiberin arbeitete. Entdeckt und gefördert wurde sie von Country-Star Porter Wagoner, der an ihrer ersten Single Dumb Blonde Gefallen gefunden hatte und eine Sängerin für seine Fernsehshow suchte. In den folgenden Jahren produzierten Wagoner und Parton mehrere erfolgreiche Duette. Die Zusammenarbeit dauerte bis 1974. Dann hatte Parton ihren Mentor an Popularität überflügelt und begann eine sehr erfolgreiche Solokarriere.
Parton schreibt ihre Lieder meist selbst, sie werden oft gecovert. Die erfolgreichste Coverversion ist I Will Always Love You von Whitney Houston, das zur meistverkauften Single einer Sängerin weltweit wurde. Jolene, ein Country-Song, der auch in der Independent-Szene beliebt ist, ist mit 44 Coverversionen der am häufigsten interpretierte ihrer Stücke. In vielen ihrer Lieder besingt sie typische Themen wie unglückliche Liebe, Armut oder Gottvertrauen, aber sie macht auch mit Texten über Suizid, Inzest, Mord, Fehlgeburten und Geisteskrankheit auf sich aufmerksam. Ihr Titel Travelin' Thru widmet sich dem Thema Transsexualität. Zu den vielen Interpreten ihrer Songs zählen unter anderem The White Stripes, The Sisters of Mercy, Norah Jones und Shelby Lynne.
Auch mit Kenny Rogers sang Parton zahlreiche Duette. Das erfolgreichste ist das von den Bee Gees geschriebene und produzierte Lied Islands in the Stream, das 1983 veröffentlicht wurde und an die Spitze der Charts kletterte. 2013 erschien das Duett You Can't Make Old Friends, in dem Parton und Rogers ihre langjährige Zusammenarbeit und Freundschaft Revue passieren lassen. Wichtige Zusammenarbeiten ergaben sich auch mit Linda Ronstadt und Emmylou Harris, mit denen Parton die Supergroup Trio bildete, die 1987 und 1999 die beiden Alben Trio und Trio II veröffentlichte.
Parton hat in den letzten 40 Jahren knapp 80 Alben aufgenommen; die meisten im Country-Stil, aber auch zahlreiche Pop-Alben. Sie widmete sich außerdem immer wieder der Gospelmusik und in den späten 1990ern auch mehr und mehr dem Bluegrass. Parton ist Mitglied der Country Music Hall of Fame sowie der Songwriters Hall of Fame, denn sie besitzt das Copyright an über 3000 selbstverfassten Songs. Parton wurde zweimal für den Oscar nominiert: 1981 für ihren Filmsong 9 to 5 aus Warum eigentlich … bringen wir den Chef nicht um?, der ihr erster Nummer-eins-Hit in den Popcharts war, sowie 2006 mit Travelin’ Thru aus dem Film Transamerica. Sie hält zahlreiche Rekorde und ist laut Billboard die reichste Frau in der Geschichte der Popmusik. Keine andere Sängerin schaffte es mit demselben Song zweimal an die Spitze der Charts (I Will Always Love You 1973 und 1982). Als einzige Sängerin hatte sie innerhalb von vier Jahrzehnten 25 Nummer-eins-Hits.
2005 veröffentlichte Parton das Album Those Were the Days, eine Zusammenstellung von Coverversionen bekannter Hits aus den 1960er und 1970er Jahren, wie John Lennons Imagine und Cat Stevens’ Where Do the Children Play?. Im Frühjahr 2008 folgte Backwoods Barbie, das erste Album, das bei ihrem eigenen Label Dolly Records erschien. Im Herbst 2008 fand die Premiere ihres Musicals 9 to 5 in Los Angeles statt. 2011 veröffentlichte Parton ihr 41. Studioalbum Better Day, dessen Stücke sie auf ihrer gleichnamigen Welttournee präsentierte. Danach widmete sie sich nach längerer Pause wieder der Schauspielerei und übernahm an der Seite von Queen Latifah eine der Hauptrollen in der Musikkomödie Joyful Noise, für deren Soundtrack sie vier von zwölf Stücken schrieb. Das dazugehörige Duett From Here to the Moon and Back, das Parton mit Willie Nelson einsang, erschien 2014 auf ihrem neuen Album Blue Smoke. Im Januar 2014 startete auch ihre Blue Smoke World Tour, die nach über 40 Jahren auch erstmals wieder Auftritte in Deutschland (Köln und Berlin) beinhaltete. Im Zuge dieser Welttournee trat sie im Juni 2014 auch erstmals beim Glastonbury Festival in England auf.
Arbeit als Unternehmerin
Dolly Parton, 2006
Seit 1986 ist Parton Miteigentümerin des in Pigeon Forge in Tennessee gelegenen Freizeitparks Dollywood. 2010 wurde dieser von einer Fachjury mit dem Applause Award ausgezeichnet und durfte sich für zwei Jahre „Der beste Freizeitpark der Welt“ nennen. Im Herbst 2013 kündigte Parton Investitionen in der Höhe von 300 Millionen Dollar für die kommenden zehn Jahre an, um den Themenpark mit neuen Attraktionen und einem Familienresort erweitern zu können.
Im November 1979 brachte die Firma Bally einen Flipperautomaten mit dem Thema „Dolly Parton“ heraus, der in enger Zusammenarbeit mit ihr gestaltet worden war. In den frühen 1990er Jahren wurde von Revlon eine Kosmetik- und Perückenlinie von Parton vertrieben.
Soziales Engagement
Kurz nach der Öffnung von Dollywood gründete sie im April 1988 die Dollywood Foundation, eine Non-Profit-Organisation, die zunächst damit begann, Stipendien an Highschool-Schüler des Sevier County, Partons Heimatregion in Tennessee, zu vergeben. Daraus erwuchs 1995 die gemeinnützige Organisation Imagination Library, die teilnehmenden Kindern monatlich ein Buch zukommen lässt. Zunächst ausschließlich im Sevier County tätig, wurde das Projekt 2004 auf nationaler Ebene und danach auch auf andere Länder ausgeweitet. Heute versendet die Imagination Library jeden Monat über eine Million Bücher. Im Zuge dessen arbeitete Parton auch als Kinderbuchautorin.
Im Mai 2009 hielt sie die Rede zur Abschlussfeier an der University of Tennessee, die als Grundlage für ihren 2013 erschienenen Ratgeber Dream More diente. Dort wurde ihr für ihre musikalischen, kulturellen und philanthropischen Leistungen ein Ehrendoktortitel verliehen. Damit ist sie die zweite Person, die diese Auszeichnung verliehen bekommen hat.
Im Zuge der Covid-19-Pandemie spendete sie im April 2020 eine Million US-Dollar für die Forschung am Vanderbilt University Medical Center in Nashville. Im November 2020 wurde bekanntgegeben, dass Partons Spende maßgeblich zur Entwicklung des Moderna-Impfstoffs beigetragen habe.
Des Weiteren ist sie bereits mehrfach für ihr soziales Engagement im Bereich der Bildung sowie des Tierschutzes ausgezeichnet worden. Sie spendet und sammelt sie kontinuierlich Gelder für verschiedene humanitäre Organisationen. So hatte sie bereits in der Vergangenheit großzügige Summen an Krankenhäuser gespendet, unter anderem an das Monroe Carell Jr. Children's Hospital at Vanderbilt Pediatric Cancer Program, in dem ihre Nichte erfolgreich wegen Leukämie behandelt worden war.
Parton befürwortet öffentlich die gleichgeschlechtliche Ehe. Da sie aus dem als konservativ geltenden sogenannten Bible Belt stammt, hatte sie wegen ihrer Unterstützung der Gay-Community mit Boykotten und Morddrohungen zu kämpfen.
Rezeption
Unter der Regie von Stephen Herek entstanden mit Dolly Parton's Coat of Many Colors (2015) und Dolly Parton's Christmas of Many Colors: Circle of Love (2016) zwei biographische Filme für das US-amerikanische Fernsehen.
Namensgeberin
1997 wurde Parton ungefragt Namenspatin von Klonschaf Dolly. In Anspielung auf ihre großen Brüste hatten die Wissenschaftler, die ein Schaf aus Euterzellen geklont hatten, diesen Namen ausgewählt. Parton nahm es mit Humor. „Dolly Parton“ ist auch ein verbreiteter Spitzname für den russischen Panzer T-72A, bei dem die Panzerung an der Turmfront durch zwei aufgesetzte Taschen mit Verbundpanzerung verstärkt wird.
Auszeichnungen
Parton hat im Laufe ihrer musikalischen und schauspielerischen Karriere zahlreiche Auszeichnungen bzw. Nominierungen erhalten. Sie wurde zweimal für den Oscar in der Kategorie „Bester Song“ nominiert, 1981 für ihr Lied 9 to 5 aus dem gleichnamigen Film und 2006 für den Titelsong Travelin’ Thru von Transamerica, in dem Felicity Huffman eine Transsexuelle mimt.
Parton wurde fünfmal für den Golden Globe Award und 15 Mal für den American Music Award nominiert, wovon sie sich drei Auszeichnungen sichern konnte. Bei den Grammy Awards ist sie mit 49 Nominierungen in 50 Jahren (1970 bis 2020) als Künstlerin Rekordhalterin. Neunmal gewann sie den bedeutendsten US-amerikanischen Musikpreis. 2011 bekam sie zudem den Grammy Lifetime Achievement Award und zwei ihrer Lieder, Jolene und I Will Always Love You, wurden in die Grammy Hall of Fame aufgenommen.
Im Dezember 2006 wurde Parton der Kennedy-Preis für ihr Lebenswerk verliehen. Während der Zeremonie traten einige der bekanntesten Namen der Country-Musik-Szene auf, um Parton ihre Wertschätzung auszudrücken und ihre erfolgreichsten Hits zu interpretieren: Carrie Underwood sang Islands in the Stream, während Alison Krauss Jolene und zusammen mit Shania Twain Coat of Many Colors darbot. Auch Reba McEntire und Reese Witherspoon waren als Rednerinnen anwesend.
Der Rolling Stone listete Parton auf Rang 73 der 100 besten Sänger sowie auf Rang 31 der 100 besten Songwriter aller Zeiten.
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