Almila Bağrıaçık (* 10. Juli 1990 in Ankara) ist eine in Deutschland lebende türkische Schauspielerin und Regisseurin.


Leben und Karriere

Almila Bağrıaçık wurde 1990 in der türkischen Hauptstadt Ankara geboren. Ihre für türkische Medien als Korrespondenten tätigen Eltern zogen 1995 nach Berlin, wo Almila Bagriacik bilingual aufwuchs. Durch einen Zufall wurde ein Fotograf 2008 im Kreuzberger Club SO36 auf sie aufmerksam und lud sie zu einem Casting ein. Sie erhielt eine Rolle im "Ehrenmord"-Drama Die Fremde der Regisseurin Feo Aladag, das 2010 im Rahmen der Berlinale uraufgeführt wurde.

Almila Bağrıaçık spielte in der Folge in zahlreichen Fernsehserien wie Der Kriminalist, Notruf Hafenkante oder Countdown – Die Jagd beginnt. Zwischen 2008 und 2010 stand sie als Hauptdarstellerin in dem Stück Ein Warngedicht im Berliner HAU-Theater auf der Bühne. Bağrıaçık studierte neben ihrer schauspielerischen Tätigkeit Regie an der Dekra Hochschule Berlin. Sie hat mittlerweile fünf Kurzfilme und im August 2014 ihren Abschlussfilm Pseudologia gedreht.

Im Spielfilm Hördur, der am 29. Oktober 2015 in die deutschen Kinos kam, spielt Almila Bağrıaçık ihre erste große Hauptrolle in einem Kinofilm[2]. Die Deutsche Film- und Medienbewertung zeichnete den Film mit dem „Prädikat besonders wertvoll“ aus.In der Jurybegründung dazu heißt es unter anderem: „Die Besetzung von Aylin mit der jungen Almila Bagriacik kann man als Glücksfall bezeichnen. In Spiel und Mimik zeigt sie auf sehr ausdrucksvolle Weise die Suche nach Identität und die Verarbeitung aller Probleme eines jungen Mädchens.“ Der Verband der deutschen Filmkritik nominierte Almila Bagriacik für ihre Leistung in "Hördur" als Beste Darstellerin 2015.

Im ARD-Fernsehfilm Kommissar Pascha nach der Romanvorlage von Su Turhan übernahm Almila Bagriacik im Jahr 2015 die Hauptrolle der Polizistin Jale Cengiz. Im zweiten Teil der ARD-Spielfilmtrilogie über die Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) Die Opfer – Vergesst mich nicht war sie 2016 in der Hauptrolle der Semiya Şimşek zu sehen. Für ihre Darstellung wurde Almila Bagriacik als Beste Nachwuchsschauspielerin für den Bunte New Faces Award 2016 nominiert.

Ihren Wohnsitz hat Almila Bagriacik in Berlin

Filmografie

2010: Die Fremde
2010: Countdown – Die Jagd beginnt (Fernsehserie; Episode: Blutsbande)
2011: GhettoLoveGrief (Kurzfilm)
2012: Glanz & Gloria
2013: Tatort: Wer das Schweigen bricht
2013: 300 Worte Deutsch, Regie Züli Aladag
2013: Notruf Hafenkante (Fernsehserie; Episode: Gelegenheit macht Diebe)
2013: Der Lehrer (Fernsehserie; Episode: Elektroschocker, Pfefferspray und SEK vor der Tür)
2014: Großstadtrevier (Fernsehserie; Episode: Auf den Barrikaden)
2010–2014: Der Kriminalist (Krimiserie: 2 Episoden)
2014: Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei (Fernsehserie; Episode: 1983)
2012–2014: SOKO Leipzig (Krimiserie; 2 Episoden)
2014: Hördur, HR, Regie Ekrem Ergün
2015: Unter Verdacht – Verlorene Sicherheit, Regie: Andreas Herzog
2015: Der Alte – Tödliche Ideale, EHR, Regie Matthias Kiefersauer,
2015: Kommissar Pascha, HR, Regie Sascha Bigler
2016: Die Opfer – Vergesst mich nicht, HR, Regie Züli Aladag (dreiteiliges Filmprojekt Mitten in Deutschland: NSU)
2016: Hayat Şarkısı – Filiz

Auszeichnungen

2016: Beste Nachwuchsschauspielerin („Die Opfer – Vergesst mich nicht“), Bunte New Faces Award (nominiert)
2016: Best Performance – Young Actress
2015: Beste Darstellerin, Preis der Deutschen Filmkritik (nominiert)